Schule

Liebe Besucher der Homepage,

auf dieser Seite möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in die bewegte Geschichte unserer Schule geben.


Die Altstadtschule hat zur Zeit 17 Klassenräume, eine Küche, einen Werkraum, einen Musikraum, eine Sporthalle, einen Computerraum, eine kleine Bücherei, eine Pausenhalle und einen ausgedehnten Bereich für den Ganztag mit angeschlossener Mensa. Das war nicht immer so...

Archivbilder der Altstadtschule Wedel 
 
Unsere Schule wurde im Jahre 1874 auf dem sogenannten „Englischen Berg“ als eine Volksschule gegründet. Sie beherbergte damals fünf Klassenräume – wurde aber schon 1887 um einen sechsten Klassenraum erweitert. Die Schule wuchs konstant und erreichte mit 1100 Schülern 1950 die höchsten Schülerzahlen. Bis dahin brachte sie es auf 10 Räume in denen 24 Klassen wechselweise vormittags und nachmittags unterrichtet wurden.
 
Schulfahne von 1887 altes Klassenfoto
 
Man kann sich vorstellen, dass im Laufe der Geschichte, der Schulalltag vielen Änderungen unterworfen war. Sei es durch so dramatische Einschnitte wie die beiden Weltkriege oder durch die Naturgewalten wie die verschiedenen Sturmfluten oder durch kleine kaum merkbare Entwicklungen von Politik und Gesellschaft. 
Es wurde aber schon immer auf ein gutes Lernklima in der Schule geachtet. Das gesellige Beisammensein war allzeit eine wichtige Komponente die Gemeinschaft zu fördern. So wurde zum Beispiel im August 1926 ein Schulausflug mit der gesamten Schule nebst Elternschaft auf einem angemieteten Dampfer nach Dithmarschen gemacht. Auch heute finden noch Schulausflüge, Klassenfahrten und ähnliches statt – jedoch nicht mehr in diesem großen Rahmen. 
Schulfeiern gab es auch fast zu jeder Zeit. Natürlich sahen sie früher etwas anders aus. Man traf sich zu einer Feier, um den Geburtstag oder das Thronjubiläum des Kaisers zu feiern – heute feiert die Schule ohne solche äußeren Anlässe. 
Eine schöne Tradition, die sich sehr lange hielt war das sogenannte Kindergrün. Die Schule feierte an einem Tag kurz vor den Sommerferien ein Schulfest. Dabei veranstalteten die Kinder einen Umzug durch die Stadt. Während des Umzugs trugen sie mit Blumen geschmückten Bögen zwischen sich. Vorher wurden kleine Wettkämpfe durchgeführt. Die besten einer jeden Klasse wurden zur Königin und zum König gekürt. Für alle gab es kleine Preise zu gewinnen. Nach dem Umzug wurde gemeinsam Kaffee getrunken und dann zum Tanz aufgespielt.
 Archivbilder 
 
In der Geschichte der Schule gab es aber nicht nur die fröhlichen, unbeschwerten Seiten des Lebens. Während beider Kriege musste der Schulbetrieb möglichst aufrecht erhalten werden. Einige Lehrer fehlten, da sie eingezogen wurden. So wurde zeitweise der Unterrichtsbetrieb gekürzt. Da es an Erntekräften mangelte halfen die Schüler bei den Erntearbeiten bzw. in den Gärtnereien. Durch den Kohlemangel wurde der Unterricht während der kalten Wintermonate verkürzt. Zum Teil mussten sich die Schüler morgens ihre Aufgaben holen und diese zu Hause erledigen oder sie hatten nur alle zwei Tage Unterricht. 
Schon im Jahr 1936 waren an der Altstadtschule über 90% der über 10jährigen Kinder Mitglied der Hitler Jugend bzw. im Bund Deutscher Mädchen. 
1939 wurde ein Luftschutzkeller an der Altstadtschule gebaut und ein Klassenzimmer als Unfallstation mit zehn Betten eingerichtet. In den Sommermonaten des Jahres 1940 mussten die Schüler nicht weniger als 50 Mal in den Luftschutzkeller. Deshalb wurde auch der erste Flur ebenfalls durch Schutzplatten gegen Splittergefahr verstärkt. In diesem Jahr wurden die Sommerferien nach vorne verlegt, da die Kinder nachts zu häufig Schutz suchen mussten und dadurch vormittags nicht mehr aufnahmefähig waren. Während der verlängerten Ferien halfen die Lehrer in der Stadtverwaltung aus und die Kinder bei den Gärtnereien und Bauern.

1941 wurde ein Bunker für die Schule gebaut.

 Bilder vom ehemaligem Bunker  Bilder vom Bunker
 
In den letzten Kriegsmonaten wurde an den Wedeler Schulen kaum noch Unterricht abgehalten. Im Herbst 1945 wurde in wenigen Räumen der Unterricht wieder aufgenommen und im April 1946 wurden bereits wieder 840 Schüler von 11 Lehrern unterrichtet. In den oberen Jahrgängen gab es bis zu 64 Schüler in einer Klasse. Da nicht alle Räume beheizt werden konnten wurde jede Klasse nur zwei Stunden pro Tag unterrichtet. Wegen der Kälte wurden die Weihnachtsferien im Winter 46/47 bis April verlängert. Dann wurde der Schulbetrieb wieder vollständig aufgenommen. 
Im Mai 1947 wurde die dänische Schulspeisung vom dänischen Roten Kreuz installiert, so dass gegen die Unterernährung der Schüler aktiv vorgegangen werden konnte. Es bekamen dadurch 600 Kinder täglich in den Genuss einer warmen Speise.
Im Jahr 1949 wurde nach zehn Jahren das erste Mal wieder Kindergrün gefeiert. Im Jahr 1950 lernten 1120 Kinder in zehn Räumen an der Altstadtschule und in zwei Räumen in der Organistenstraße. Bis zu 70 Kinder waren in einer Klasse. 
1952 fand zum ersten Mal seit 1938 ein Elternabend statt, der zahlreich besucht wurde. Es wurde ein buntes Programm durch die Schüler gestaltet. Aber auch die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern vertieft.
Im Jahr 1954 entbrannte eine heftige Diskussion über die Namensgebung der Schule. Der Elternbeirat und das Kollegium sprachen sich einstimmig für den Namen „Rolandschule Altstadt“ aus. Der Magistrat lehnte diesen Vorschlag jedoch ab, da er ihn für eine Schule unpassend empfand. 
Im Jahr 1958 wurde der erste Schritt zu zahlreichen Anbauarbeiten an die Altstadtschule eingeleitet. So wurde ein neues Toilettengebäude gebaut. Der Zugang wurde überdacht und besonders breit angelegt, so dass dieser Bereich auch in der kalten, regnerischen Jahreszeit als Pausenhalle dienen konnte. Nach dem Abbruch wurde der Schulhof neu gestaltet. Im Jahr 1961 wurde sich dann der nächsten Erweiterung zugewandt, da die Altstadtschule die einzige Schule mit Schichtunterricht war. Es entstand der heutige Gebäudeteil „Schulau“. Während der Bauarbeiten wurde durch einen Bagger die Wasser- und Abwasserleitungen zerstört, so dass die Schule vorübergehend ausfallen musste.
1962 wurde der Neubau mit den Klassenräumen, der Schulküche, dem Werk- und Nadelarbeitsraum bezogen werden. 
1972 wurde der Schulhof erweitert und 1975 wurde der Bau einer Turnhalle und eines Hausmeisterhauses bewilligt. 1977 wurde der Grundstein gelegt und 1978 das Gebäude eingeweiht. Im Jahr 1992 wurde der nächste Erweiterungsbau mit der jetzigen Pausenhalle und den Toiletten in Angriff genommen und 1993 eingeweiht. Der letzte Anbau stammt aus dem Jahr 2010 und beherbergt den Ganztagsbereich und die Schulmensa.
 
 Bilder vom Abriss des alten Toilettengebäudes 
 
Seit 1970 ziert die Statue „Knabe füttert Möwen“ von Herrn Assmann die Schule. Ursprünglich stand er auf der Abdeckplatte des Bunkers. Seit der Schulhof umgestaltet wurde befindet er sich vor dem Gebäudeteil Schulau.
 
 Bilder vom Bau der Statue "Knabe füttert Möwe"  Statue "Knabe füttert Möwe"
 
 
Aufgrund der Neuordnung seitens der Schulbehörde, die Volksschulen in Grund- und Hauptschulen teilte, wurde 1969 die Volksschule Altstadt zur Grundschule Altstadt. 
Das Schulwappen unserer Schule wurde durch einen Wettbewerb in der dritten und vierten Klasse entwickelt. Von den vielen Entwürfen setzte sich der mit der alten Schulglocke durch. Sie hing viele Jahre im Eingang zum Trakt „Altstadt“ und wurde von Hand geläutet. Bis heute wird sie vom „Freien Spiel“ genutzt, um die Kinder aufmerksam auf den Beginn von AGs zu machen. Ein Grafiker gestaltete dann aufgrund der Vorlage aus dem Wettbewerb das endgültige Wappen.

Im Schuljahr 1993/94 wurde die erste Integrationsklasse an de Altstadtschule installiert. In dieser Klasse wurden 4 Schüler mit erhöhtem Förderbedarf neben 16 anderen Schülern von zwei Lehrkräften unterrichtet. Seit dieser Zeit sind die Integrationsklasse bzw. Präventionsklassen fester Bestandteil unserer Schule.
1993 wurde auch die Schulkindbetreuung an der Altstadtschule eingeführt. Der Ruf nach festen Betreuungszeiten wurde immer stärker, so dass in der Grundschule Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt wurden. Inzwischen gibt es an unserer Schule vier Betreuungsgruppen, die in dem Neubau ihre Räumlichkeiten gefunden haben.

 
 Bilder der Mensa 
 
1999 wurde an unserer Schule ein großes Schulfest zum Anlass des 125-jährigen Bestehens gefeiert. Das Motto der Feier war „Schule früher“. Unter anderem wurde ein Umzug mit Kindergrün durch die Stadt veranstaltet. Auf dem Schulhof konnten alte Spiele gespielt werden. Eine alte Schulstunde wurde vorgeführt, ein Karussell, ein Eisverkäufer waren da und viele kleine Attraktionen machte diese Jubiläumsfeier zu einem ganz besonderen Fest.
 
 
 Bilder der Jubiläumsfeier 1999 
 
Im Jahre 2004 wurde der Schulhof ein weiteres Mal umgestaltet. Dank des großen Einsatzes der Elternschaft wurde viel Erde bewegt und versucht den Schulhof etwas grüner zu gestalten.
 
 Bild des grünen Schulhofs

 

Dieser Bericht stützt sich in großen Teilen auf die Schulchronik und auf die Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum der Schule. An diesem Ort ein Dankeschön an alle, die die Schulchronik stetig fortführen und so ein Blick in die Geschichte ermöglichen. Desweiteren geht mein Dank an unseren Hausmeister, der viele wichtige Ereignisse der Schule mit seinem Fotoapparat festhält.

 

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